Beim gemeinsamen Betrachten eines Bilderbuches sind das Kind und der Erwachsene nahe beieinander. Das Kind spürt die Vertrautheit und Wärme. In dieser Situation ist die Aufmerksamkeit beider auf ein gemeinsames Thema gerichtet und das Kind erhält die ganze Zuwendung.
Im Säuglingsalter ist das Kind vor allem am Gegenstand und Material interessiert, so nimmt es beispielsweise Bücher in den Mund.
Mit zunehmender Entwicklung fängt das Kind an, sich für die Bilder zu interessieren. In dieser Phase wird das Benennen von Dingen wichtig. Zwischen dem Kind und dem Erwachsenen kann nun ein Gespräch entstehen:
- Das Kind zeigt auf einen Gegenstand und der Erwachsene benennt ihn
- Das Kind benennt einen Gegenstand und der Erwachsene gibt ihm Rückmeldungen dazu (z.B. fragt er nach, ruft erfreut aus, bestätigt das Kind oder stellt Zusammenhänge zum Alltag her)
Der Erwachsene passt sich im Gespräch intuitiv dem Entwicklungsstand des Kindes an. Die Sprechgeschwindigkeit ist langsam und die Aussprache deutlich. Die Stimme wird melodischer und heller. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Eltern automatisch auf diese Technik (in der Fachsprache auch motherese genannt) zurückgreifen. So kann das Kind viele neue Wörter lernen.
Das Betrachten eines Bilderbuches bietet zudem eine gute Möglichkeit, Gesprächsregeln, wie den Wechsel zwischen Zuhören und Erzählen, zu lernen.
Durch die Erfahrung mit Büchern lernt das Kind Zusammenhänge zu erkennen und Abläufe zu verstehen. Dies ist eine Vorbereitung für das spätere Lesen und Schreiben. Die Erfahrung, dass durch Bilder und Schrift Geschichten vermittelt werden können, ist von grosser Bedeutung für das spätere Lese- und Schreibverhalten.
In Bibliotheken finden Sie eine grosse Auswahl an Büchern zum Ausleihen für Kinder.
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