Bereits im Säuglingsalter fängt das Kind an, Gegenstände zu erkunden. Es nimmt sie in den Mund, lässt sie fallen oder schlägt sie auf den Tisch. So macht das Kind seine ersten aktiven Erfahrungen mit der Umwelt. Es kann etwas bewirken und gleichzeitig erfährt es die Beschaffenheit und Eigenschaften von Gegenständen.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres beginnt sich das Kind dafür zu interessieren, was andere mit den Gegenständen tun. Es fängt an Handlungen nachzuahmen. Mit der Zeit merkt das Kind, dass gewisse Gegenstände für eine bestimmte Handlung gebraucht werden (das Telefon wird ans Ohr gehalten, mit der Bürste fährt man durchs Haar). Das Spiel besteht nun vor allem daraus, Gegenstände in ihrer typischen Funktion zu gebrauchen („Funktionsspiel“). Durch den Umgang mit verschiedenen Gegenständen, lernt das Kind diese besser kennen. Ein häufiges Wiederholen von Handlungen trainiert die Geschicklichkeit.
Gegen Ende des zweiten Lebensjahres wird für das Kind das Resultat seiner Handlung von Bedeutung. Es bemerkt, dass es etwas bewirken kann (z.B. dass beim Malen Striche entstehen). Nun steht nicht mehr das Tun selbst im Vordergrund, sondern die Veränderbarkeit der Umwelt.
In diesem Alter zeigen sich im kindlichen Spiel auch bereits erste symbolische Handlungen („so tun als ob“). Das Kind gibt z.B. seiner Puppe zu trinken. Es tut so, als ob die Puppe lebendig wäre und trinken könnte.
Im Spiel lässt sich auch beobachten, dass das Kind nicht mehr ausschliesslich an seine eigenen Bedürfnisse denkt. Es entwickelt Einfühlungsvermögen. Das Kind spielt, dass sich die Puppe wehgetan hat und tröstet sie. Es versetzt sich nun auch in andere Rollen. Es hat Freude daran sich zu verkleiden oder zu schminken.
Das Symbolspiel entwickelt sich im Verlauf des dritten Lebensjahres noch weiter. Aus einer symbolischen Handlung entstehen ganze Handlungsabfolgen spontan, später auch geplant (z.B. geht das Kind mit der Puppe spazieren, nachdem es ihr zu trinken gegeben hat. Danach wechselt es ihr die Kleider und legt sie schlafen.)
Wenn mehrere Kinder miteinander spielen, entsteht ein grosses Lernfeld, um soziale Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Es wird verhandelt, was das Thema des Spiels sein soll, ein Spielablauf wird konstruiert und Rollen und Requisiten werden verteilt. Die Kinder lernen so, sich in der Gruppe zurecht zu finden und mit Konflikten umzugehen.