Von einer Stimmstörung spricht man, wenn eine Heiserkeit und Sprechanstrengung besteht, ohne dass eine Erkältung die Ursache ist. Je länger die stimmliche Auffälligkeit andauert, desto eher ist eine Stimmtherapie angebracht. Bei einer Stimmtherapie ist die Zusammenarbeit von Eltern und Kind mit der Therapeutin/ dem Therapeuten Voraussetzung.
Ursachen von Stimmstörungen können sehr verschieden sein. Neben dem Bereich des fehlerhaften Stimmgebrauchs können auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Oft überschneiden sich mehrere Ursachen.
Beispiele von Ursachen:
- Hörstörungen können dazu führen, dass das Kind seine Stimme nicht richtig wahrnimmt und sie so falsch einsetzt
- Nachahmung von ungünstigen Stimmvorbildern (z.B. manche Comicfiguren aus Trickfilmen)
- Ein hoher Lärmpegel im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause
- Stress durch Leistungsanforderungen oder Konflikte können zu einer allgemeinen Überspannung führen
- Um mehr Aufmerksamkeit zu bekommmmen, kann ein Kind lauter sprechen und so die Stimme falsch einsetzen
- Freizeitverhalten im Sport (z.B. sehr viel Schreien beim Fussball, Eishockey…)
Wie kann ich meinem Kind helfen?
Das tut der Stimme gut:
Nicht zu viel flüstern
Auch wenn das Kind heiser ist, sollte es am besten normal laut weitersprechen
ihnen hingehen
Mit normal lauter Stimme sprechen
Das Kind soll versuchen, andere nicht zu übertönen
Viel und mit weit offenem Mund gähnen
Das Kind soll beim Singen nicht zu laut singen und wenn nötig die hohen Töne weglassen
Viel, aber nicht zu kalte Getränke trinken
Darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen nicht zu tief ist
Hörbeispiele Stimmstörungen
Näseln
Das Näseln wird auch als Stimmstörung bezeichnet. Es gibt zwei Formen:
Beim offenen Näseln entweicht zu viel, beim geschlossenen Näseln entweicht zu wenig Luft durch die Nase.
Die Ursachen können organisch (d.h. aufgrund einer körperlichen Einschränkung, z.B. einer Lippen – Kiefer- Gaumenspalte) oder funktionell (falscher Gebrauch) sein. Häufig ist das Gaumensegel beeinträchtigt, Saug- und Pusteübungen helfen, dieses zu aktivieren und zu stärken.
Auffälligkeiten beim Näseln können sein:
- Das Kind atmet häufig durch den Mund
- Das Kind atmet in der Nacht hörbar oder schnarcht
- Es ist anfällig für Erkältungen
- Beim Trinken tritt vereinzelt Flüssigkeit durch die Nase aus
- Die Sprechweise klingt verwaschen und undeutlich
Wie kann ich meinem Kind helfen
- Saugen: Mit unterschiedlichen Strohhalmen trinken, Spaghettis ansaugen, mit oder ohne Strohhalm verschiedene Materialien ansaugen (z.B. Knöpfe, Maltesers…)
- Pusten: Kerzen, Wattebausch, Seifenblasen, Pfeifen, mit oder ohne Strohalm blasen, Luftballon aufblasen
- Riechen: An verschiedenen Dingen riechen, wie z.B. an Blumen, Parfums, Lebensmittel