Wenn einem Kind häufig die Wörter fehlen, spricht man von einer Wortfindungsstörung. Dabei kann der Wortabruf und / oder die Wortspeicherung betroffen sein.
Bei Wortabrufschwierigkeiten kann das Kind ihm bekannte Wörter nicht produzieren.
Bei Wortspeicherschwierigkeiten kann das Kind neue Begriffe nur erschwert abspeichern.
Das Sprachverständnis kann von einer Wortfindungsstörung beeinträchtigt werden.
Mögliche Anzeichen einer Wortfindungsstörung:
- Das Kind hilft sich beim Reden sehr oft mit Ersatzwörtern (z.B. „Dings“, „das da“, „so wie“) weiter
- Das Kind verwechselt ähnliche Begriffe (z.B. „Gabel“ zum Löffel oder „Apfel“ zur Birne)
- Das Kind verwechselt ähnlich klingende Wörter (z.B. „Tasche“ zu Tasse)
- Das Kind bildet neue Wortformen (z.B. „Nudelwärmer“ für Pfanne)
- Die Bildung von Ober- und Unterbegriffen ist erschwert (z.B. alle Fahrzeuge sind Autos)
- Kleine Unterschiede (z.B. hart/ rauh, klettern/ kriechen) können für das Kind schwierig zu verstehen sein
Mögliche Ursachen einer Wortfindungsstörung:
- Zu wenig Spiel- und Spracherfahrungen und mangelnde Interaktion mit der Umwelt (ein Kind lernt neue Wörter durch Handeln und Spielen; so begreift es seine Umwelt)
- Schwierigkeiten mit der Konzentration und dem Gedächtnis
- Schlechtes Hörvermögen
- Wahrnehmungsschwierigkeiten
Wie kann ich dem Kind helfen?
- Eine Beratung bei der Logopädin/ beim Logopäden ist empfehlenswert.
- Kochen und Basteln Sie mit dem Kind.
- Sprechen Sie mit ihm über gemeinsame Erlebnisse.
- Wenn das Kind ein Wort nicht weiss, ermuntern Sie es dazu, das Wort zu umschreiben (z.B. „es ist rund, wächst an einem Baum, man kann es essen…“)
- Das Kind an alltäglichen Handlungen teilnehmen lassen; Hausarbeiten erledigen, Einkaufen, handwerkliche Tätigkeiten (sägen, hämmern…) ausführen, Gartenarbeit
- Ermöglichen Sie dem Kind Erfahrungen mit verschiedensten Materialien. Je mehr Erfahrungen Kinder mit Hören, Sehen, Tasten, Fühlen, Schmecken, Riechen und Bewegung machen können, desto einfacher kann es die Sprache erwerben.
- Benennen Sie häufig gezielt Handlungen (z.B. „Ich nehme den Ball, du nimmst den Würfel“).